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Katholische Pfarrkirche St. Stephan
Stefansstraße 9
55116 Mainz
Deutschland
Beschreibung
Katholische Pfarrkirche St. Stephan
In Mainz wurde 990 die katholische Pfarrkirche Sankt Stephan von Erzbischof Willigis auf der höchsten Erhebung der Stadt gegründet. Die Kaiserwitwe Theophanu war höchstwahrscheinlich Auftraggeberin.
Ein Kollegiatstift war ursprünglich in der Kirche untergebracht. Eines der Archidiakonate wurde von dem Propst des Stiftes verwaltet.
Der Bau der Kirche
Aus späterer Zeit datiert jedoch der heutige Bau. Ab 13. April 1043 ließ Erzbischof Bardo die zunächst aus Holz errichtete Kirche in Stein ausführen. Ein Nachfolgebau wurde um 1267 begonnen und wurde um 1340 fertiggestellt. Dieser behielt die Vorgaben zur Ausgestaltung als Doppelchoranlage und des Grundrisses des Willigis-Baus bei. Man sagt, dass die älteste gotische Hallenkirche am Mittelrhein St. Stephan ist. Sie ist die bedeutendste Kirche der Stadt Mainz nach dem Mainzer Dom.
Der Kreuzgang wurde von 1462 bis 1499 Jahren an die Südseite angefügt. Der Willigisplatz liegt im Osten der Pfarrkirche.
Die Innenräume von St. Stephan wurden in der Barockzeit entsprechend ausgestaltet. Ein nahegelegener Pulverturm wurde in 1857 Jahren explodiert. Die barocke Ausstattung der Kirche ging verloren. Als Signalstation der optischen Telegrafenlinie nach Metz diente von Oktober 1813 bis Januar 1814 der große Glockenturm. Als Pfarrer amtierte hier Johann Peter Merz. Es war von 1816 bis zu seinem Tod im Jahr 1874.
St. Stephan wurde während der Luftangriffe auf Mainz im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt. Am 27. Februar 1945 wurden bei dem großen Luftangriff auf Mainz auch die Glocken zerstört. In einem komplizierten Verfahren musste danach der große Westturm restauriert werden. Die Gewölbe von Langhaus und Chor wurden jedoch nicht wiederhergestellt. Sie sind nun durch eine flache Holzdecke ersetzt.
Eine dreischiffige gotische Hallenkirche mit Chören im Osten und Westen ist St. Stephan in seiner heutigen Form. Sie ist mit einem großen achteckigen Glockenturm über dem Westchor.
Die Ausstattung der Pfarrkirche
In 1011 Jahren wurde der Kirchengründer Willigis in der von ihm gegründeten Kirche begraben. Durch den Umbau ist jedoch die genaue Grabstätte nicht mehr feststellbar. Die Altarmensa und der große Tabernakel aus dem 13. Jahrhundert sind nach der Pulverturmexplosion und den Kriegszerstörungen erhalten.
Chagall-Fenster
Die Fenster der Stephanskirche sind einzigartig in Deutschland. Sie wurden ab 1978 Jahren von Marc Chagall gestaltet. Marc Chagall wollte die Fenster der Stephanskirche als Beitrag zur jüdisch-deutschen Aussöhnung verstanden wissen. Monsignore Klaus Mayer war damalige Pfarrer von St. Stephan. Er gewann Chagall als Künstler. Für den vorderen Teil der Kirche schuf Chagall bis zu seinem Tod in 1985 Jahren insgesamt neun Fenster. Diese Fenster zeigen biblische Gestalten und Ereignisse auf einem in verschiedenen leuchtenden Blautönen gehaltenen Hintergrund. Die Versuchung von Adam und Eva im Paradies stellt eine der bekanntesten Szenen dar. Chagall führte die Schwarzlotmalerei eigenhändig aus. Er entwarf auch die Glasgemälde. Diese Kirchenfenster sind die letzten, die Chagall schuf. Die Arbeit an den restlichen Fenstern in St. Stephan wurde nach seinem Tod von Charles Marq fortgesetzt. Charles Marq hatte 28 Jahre lang mit Marc Chagall als Seniorchef des Glasateliers Jacques Simon in Reims zusammengearbeitet.
Die Entwurfsskizzen wurden in 2014 Jahren im New Yorker Auktionshaus Sotheby’s versteigert. Von einer privaten Unternehmerstiftung für St. Stephan konnten drei in verschiedenen Blautönen gehaltene Vorlagen für die Langhausfenster nachträglich erworben werden. In 2017 Jahren waren sie in der Kirche St. Stephan zu besichtigen. Im Dommuseum befinden sich die Originale und nun akkurate Reproduktionen der Skizzen sind ausgestellt.
Die Deutsche Post AG gab ein Postwertzeichen in der Serie Weihnachten im Nennwert von 70 Eurocent heraus. Das war mit dem Erstausgabetag, 2. November 2018. Das Kirchenfenster Maria mit dem Kind zeigt die Briefmarke. Vom Grafiker Detlef Behr aus Köln stammt der Entwurf.
Glocken der katholischen Pfarrkirche St. Stephan
Von 1544 und 1545 Jahren stammten aus der Werkstatt von Konrad Gobel zwei Glocken. Alle fünf Glocken gingen beim großen Luftangriff verloren. Sie schmolzen bei dem Brand des Glockenturms. Die Beatrix-Glocke aus der zerstörten Kirche St. Emmeran in Mainz diente lange Zeit als Glockenersatz. Die Beatrix-Glocke ist die drittälteste Glocke der Stadt Mainz. Sie wurde in 1493 Jahren gegossen.
In 2008 Jahren erhielt St. Stephan drei neue Glocken. Das war durch eine Spende des Mainzer Technologiekonzerns Schott. Dem Gedenktag der Bombardierung von Mainz im Zweiten Weltkrieg, alle Glocken am 27. Februar 2009 erstmals zusammen.
In 1917 Jahren musste eine fünfte Glocke, das „Lumpenglöckchen“, abgeliefert werden. Es wurde jedoch nicht eingeschmolzen. Diese Glocke kam in ein Museum. In der Karmeliterkirche wurde die Glocke in den 1950er Jahren aufgehängt und in 2015 Jahren wurde es dort ersetzt. Diese Renaissance-Glocke hatte etwa 1617 Jahre. Es hängt seit 2018 Jahren im Geschoss der ehemaligen Türmerwohnung in einem Holzglockenstuhl. Dieser Glock kann nur solistisch von Hand geläutet werden. Vom lothringischen Wandergießer Johann Bertelt wurde die Glocke in Mainz gegossen. Sie klingt mit dem Ton „g“ und wiegt etwa 110, kg.
Orgel der katholischen Pfarrkirche St. Stephan
In der Kirche befand sich bis zum 1. März 2013 nur eine sehr kleine Pfeifenorgel mit elf Registern im nördlichen Querhaus. Den Wunsch nach einem angemessenen Instrument in die Tat umzusetzen, ging man rund 65 Jahre nach Kriegsende daran. Klais Orgelbau wurde die heutige Orgel in St. Stephan erbaut. 46 Register hat das dreimanualige Instrument, drei von ihnen sind Transmissionen. Es gibt auch eine elektronische Setzeranlage mit Sequenzern und 3006 Pfeifen. Die Registertrakturen sind elektrisch und die Spieltrakturen und Koppeln sind mechanisch. Am 1. März 2013 durch Karl Kardinal Lehmann, Bischof von Mainz, fand die Orgelweihe statt.
Annahaupt in der katholischen Pfarrkirche St. Stephan
Von 1212 bis zu einer Renovierung im Jahr 1500 wurde eine Reliquie in der Kirche aufbewahrt. Diese Reliquie wurde der heiligen Anna zugeschrieben. Ein handtellergroßes Stück einer menschlichen Hirnschale ist das sogenannte Annahaupt. Dieses Stück einer menschlichen Hirnschale ist in einem silbernen Büstenreliquiar aus dem 14. Jahrhundert eingelassen. Es befindet sich heute in Düren.
Im Juni 2000 erfolgte die Einweihung durch Bischof Viktor Josef Dammertz. St. Stephan ist eine „Wegkirche“. Von Rot über Braun über zum hellen Gelb geht die Farbgebung der Decke. Diese Kirche zeigt den Weg des Menschen über Leid und Freude zur Helligkeit in der Gemeinschaft mit Gott. Den Beginn unseres Lebens mit dem dreifaltigen Gott im Sakrament der Taufe zeichnet das Taufbecken im Eingangsbereich.
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