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Altstadt. Dinkelsbühl
Crailsheimer Straße 6C
91550 Dinkelsbühl
Deutschland
Beschreibung
Altstadt (Dinkelsbühl)
Eine Große Kreisstadt im Landkreis Ansbach in Mittelfranken ist Dinkelsbühl. Man zählt die Stadt zur Metropolregion Nürnberg. Ein bedeutender Tourismusort an der #romantischestrasse ist die ehemalige Reichsstadt aufgrund des außergewöhnlich gut erhaltenen spätmittelalterlichen Stadtbildes. Dinkelbühl ist seit 1998 Jahren Große Kreisstadt und seit 2013 Jahren Mitglied im Bayerischen Städtetag. Als die „schönste Altstadt Deutschlands“ bezeichnete der Focus einen Slogan zu Dinkelsbühl. Man bewirbt die Stadt mit diesem Slogan den Touristen. Von 1984 bis 1993 Jahren war die Stadt Dinkelsbühl als Kandidatin für die Erhebung zum Weltkulturerbe auf der Tentativliste der UNESCO zusammen mit den Städten Rothenburg ob der Tauber und Nördlingen platziert.
Die geografische Lage der Stadt
Nahe der Grenze zu Baden-Württemberg liegt Dinkelsbühl. An der Wörnitz im Südosten der Frankenhöhe liegt die Stadt. Die Stadt gehört zur Keuperstufe im südwestdeutschen Schichtstufenland zwischen Main und Donau. Die Wörnitz ist durch eine östlich des heutigen Laufes liegende Burgsandsteinkuppe nach Westen abgedrängt. Er bildete eine flache, dreieckige Talmulde aus. Diese Talmulde wird von der Altstadt nahezu komplett ausgefüllt. Die Stadtmauer verläuft im Nordwesten und Südosten an der morphologischen Kante des Blasensandsteins.
Die Romantische Straße
Eine gute Voraussetzung zur Verteidigung bot die Topografie. Dieser Umstand war entscheidende Gründe für die staufische Befestigung Dinkelsbühls um 1130. Es gibt Hinweise für frühmittelalterliche Verbindungen von Dinkelsbühl nach Südwesten in Richtung Ellwangen, nach Nordwesten in Richtung Crailsheim, nach Norden in Richtung Rothenburg ob der Tauber, nach Osten in Richtung Nürnberg und nach Süden in Richtung Ulm. Der Augsburger Bürgermeister Wegele taufte diesen Abschnitt der Bundesstraße 25 aus Gründen der Fremdenverkehrsförderung Romantische Straße. Seit 1985 Jahren ist Dinkelsbühl Geschäftsstellensitz der Arbeitsgemeinschaft „Romantische Straße“.
Altstadt
Die erste Stadtanlage von Dinkelsbühl erfolgte um 1130. Diese Stadtanlage wird heute als Kernstadt oder innere Altstadt bezeichnet. Sie wurde als Bindeglied und Stützpunkt zwischen den staufischen Hausgütern ausgebaut. Es wurde, als die Staufer und Welfen um die deutsche Krone gerungen haben.
Das umliegende Keuperwaldgebiet wurde in der späteren fränkischen Landnahme im 8. Jahrhundert besiedelt. Man schließt so aus den Ortsnamensendungen. Noch heute im Stadtbild ist die wegen der günstigeren Verteidigung eiförmige damalige Stadtmauer zu erkennen. Die sie begrenzenden Straßenzüge sind die Untere Schmiedgasse, der Spitalgasse, der Wethgasse und der Föhrenberggasse. Diese Straßenzeugen verlaufen vor dem staufischen Stadtgraben, der der Ummauerung vorgelagert war. Innerhalb der ersten Hausblöcke verlief selbst die Stadtmauer. Zum Beispiel zwischen Elsasser Gasse und Unterer Schmiedgasse, zwischen Lange Gasse und Föhrenberggasse.
Im Gegensatz zu den meisten Stadtanlagen des 13. Jahrhunderts gibt es im gewachsenen, nicht planmäßig angelegten Dinkelsbühl keinen zentralen, rechteckigen Marktplatz. Hier sind nur Marktstraßen mit zum Teil trichterförmigen Erweiterungen wie am Weinmarkt, der sich auf 36 m verbreitert. In einzelnen Abschnitten waren dem Handel mit unterschiedlichen Produkten die Straßen später vorbehalten. Die heutige Segringer Straße war in Hafenmarkt, Brettermarkt, Schmalzmarkt und Brotmarkt unterteilt. Der Schweinemarkt war hinter dem Neuen Rathaus. Die gesamte innere Nördlinger Straße, der Ledermarkt und der Viehmarkt, war der heutige Altrathausplatz. Als funktional erwies sich die Stauferstadt. Sie war so leistungsfähig, dass keine Verschiebung des Stadtmittelpunkts und wirtschaftlichen Zentrums vorgenommen werden musste. Das war bereits bei der im 14. Jahrhundert vorgenommenen Stadterweiterung. Das dominante Zeichen kultureller Blüte der Stadt entstand mit dem 1499 abgeschlossenen Bau der St.-Georgs-Kirche. Die Stadt und ihr bauliches Erscheinungsbild haben sich seither nicht grundlegend verändert.
In der wirtschaftlichen Blütezeit der Stadt Dinkelsbühl wurden jenseits der staufischen Stadttore Vorstädte angelegt. Es wurde in dem 14. und 15. Jahrhundert, wahrscheinlich in der Reihenfolge Rothenburger, Segringer, Wörnitzvorstadt und Nördlinger Vorstadt. Die Altstadt von Dinkelsbühl erhielt ab 1372 Jahren mit dem Bau der Stadtmauer ihre heutige Gestalt; dabei wurde mit Palisaden die Wörnitzvorstadt gesichert. Die umgebenden Wasserflächen der Stadt boten ihr einen natürlichen Schutz. Zur Hauptachse mit einer parallelen Gasse wurden die Rothenburger und Nördlinger Vorstadt erschlossen. Das war im Süden durch die Lange Gasse und im Norden durch die Bauhofgasse. Die Bebauung in der Wörnitzvorstadt ist eng und fast ohne Freiflächen. Das feuergefährliche Gewerbe war in der Rothenburger Vorstadt ansässig. Als eigener Komplex liegt der Spitalhof östlich der Schmiedgassen des Rothenburger Viertels. Wegen des Wassers im Stadtmühlgraben, auch von Gerbern und Färbern war die bäuerliche Nördlinger Vorstadt besiedelt. In den locker bebauten Hanglagen der Segringer, Nördlinger Vorstadt und Rothenburger siedelten die Tuchmacher und Weber. Sie waren auf Freiflächen für ihre Trockenrahmen angewiesen. Der Deutschordenshof und das Kloster der Kapuziner standen auch hier. Von Obstwiesen und Pferdeweiden wurden die verbliebenen Freiflächen eingenommen. Auf dem ältesten Kirchenplatz beim zentral gelegenen karolingischen Königshof am Ledermarkt befand sich das Karmelitenkloster. Alle Stadterweiterungen des 19. und 20. Jahrhunderts in Dinkelsbühl erfolgten als bei den meisten historischen Städten außerhalb der Altstadt. Von einer vollständigen Ummauerung wird diese umschlossen. Vor ihr Rothenburger Weiher und der Hippenweiher mit dem Äußeren Stadtgraben liegen im Norden. Die Silhouette der Stadt ist wohl die markanteste Ansicht der Stadt. Wie die auf Matthäus Merians Stich von 1643 Jahren wirkt sie noch heute.
An der Breite der Häuserfronten der sogenannten Hofstätten erkennt man die Gliederung der Altstadt in eine innere Altstadt und einen Erweiterungsbereich. Am Marktplatz misst diese etwa 15 m. Im weiteren Bereich der Kernstadt misst etwa 12,5 m und in den Vorstädten 10 m oder weniger.
Die ganze Stadt beherrscht optisch das Münster St. Georg. Er kann als Dominanz erster Ordnung bezeichnet werden. Die vier spätmittelalterlichen Tortürme sind die dominante zweite Ordnung. Sie übertragen alle anderen öffentlichen Bauten und die Altstadtteile. Sie sind nur einspurig, mit Ausnahme des Nördlinger Tors, befahrbar. Das bringt die Erhaltung des Altstadtambientes in Konflikt mit dem motorisierten Individualverkehr. Das Gliederungssystem der inneren Altstadt wurde beibehalten. Das sind zum Beispiel die parallel verlaufenden Seitengassen und die Hauptstraßenführung parallel sowie rechtwinklig zur Wörnitz. Für die Abstände der Erschließungseinheiten gilt dasselbe. Sie haben jeweils genau die Länge, die zuvor der Entfernung der alten Stadttore zum Zentrum entsprach.
Die Nördlinger Vorstadt bildet davon eine Ausnahme. Das neue Stadttor ist vom alten Stadttor 300 m entfernt. Von den übrigen Altstadtstraßen hebt sich auch baulich die Nördlinger Straße ab. Die Nördlinger Straße ändert die Richtung und die Häuserfront verläuft nicht parallel zur Straße. Die Häuser sind gestaffelt und ein Stück versetzt zueinander gebaut. Das macht den Straßenzug zu etwas Besonderem und einprägsam.
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