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Erfurter Dom
Domstufen 1
99084 Erfurt
Deutschland
Beschreibung
Erfurter Dom
Der wichtigste und älteste Kirchenbau in #erfurt ist der Erfurter Dom. Er ist 81,26 m hoch. Die größte freischwingende mittelalterliche Glocke der Welt besitzt der Erfurter Dom mit der Gloriosa. In der Mitte des 8. Jahrhunderts diente der Dom nur kurzer Zeit als Bischofssitz. Er war der Sitz des Kollegiatsstifts St. Marien das gesamte Mittelalter über bis in das frühe 19. Jahrhundert hinein. Seit 1994 ist er wieder Sitz des Domkapitels und Kathedrale des neu geschaffenen Bistums Erfurt.
Gloriosa (Erfurter Dom)
Die größte Glocke im Mittelturm des Erfurter Domes ist die Gloriosa. Es bedeutet in lateinischer Sprache die Ruhmreiche oder die Glorreiche. In der Nacht vom 7. zum 8. Juli 1497 wurde die Gloriosa von Gerhard van Wou gegossen. Sie hat einen Durchmesser von 2,56 Meter. Ihre Höhe beträgt von 2,62 Meter. Die Gloriosa wiegt etwa 11,45 Tonnen. Im Ton e0 erklingt die Gloriosa. Sie ist damit die größte freischwingende mittelalterliche Glocke der Welt. Man zählt auch die Gloriosa zu den klangschönsten Glocken. Sie wird daher gelegentlich als „Königin aller Glocken“ genannt.
Die Geschichte der Gloriosa
Die insgesamt sechste Erfurter Glocke dieses Namens ist die aktuelle Gloriosa. Im Jahr 1251 wurde eine erste Glocke gegossen. Vom Bischof von Naumburg wurde diese geweiht. In 1307 und 1363 Jahren mussten neue Glocken wegen auftretender Schäden gegossen werden. Alle Glocken wurden beim Dombrand in 1416 Jahren zerstört. In 1423 Jahren wurde eine vierte „Gloriosa“ gegossen. Am 7. August 1477 goss Meister Klaus von Mühlhausen die fünfte Glocke. Das war, nachdem diese Glocken beim Stadtbrand in 1472 Jahren zerstört worden waren. Das wurde auf dem Platz zwischen Dom und Severikirche geschehen. Die Glocke wurde vor dem Triangelportal aufgestellt und hatte ein Gewicht von zehn Tonnen. Ein zerstörerischer Schaden trat bei dieser Glocke schon nach zwei Jahren auf. Das war eine sechste Gloriosa.
Der Weihbischof Johannes Bonemilch hatte maßgeblich den Auftrag für ihre Herstellung vorangetrieben. Er hatte auf eigene Kosten bei sich zu Hause den erfahrenen Glockengießer Gerhard Wou van Kampen einquartiert. Der Ofen auf dem Severihof wurde mittags um zwei Uhr am 7. Juli 1497 angeheizt. Die Glockenspeise war abends gegen 22:00 Uhr flüssig. Zum Gussort prozessierten die Stiftsherren. Den ersten Zapfen schlug um 1 Uhr am 8. Juli Wou van Kampen und danach den zweiten auf. Der Guss war gegen zwei Uhr vollendet. Das Te Deum laudamus sangen die Stiftsherren. In 1499 Jahren wurde die „Gloriosa“ auf das Glockengeschoss des Mittelturms gezogen. Die mehreren Gewölbe mussten dabei durchbrochen werden. Sie wurde erstmals am 19. Mai 1499 geläutet. Als Vorlage für eine Reihe großer Glocken diente die „Gloriosa“. Das sind zum Beispiel: der Frankfurter „Gloriosa“, der Dresdner Kreuzkirche und der Peters Glocke im Kölner Dom.
Von 1717 Jahren war die „Gloriosa“ beim durch einen Blitzschlag verursachten Turmbrand die einzige Glocke des Doms. Sie kam nicht zu Schaden.
Die Verzierung der Gloriosa
Die Madonna im Strahlenkranz ist die auffälligste Verzierung der Glocke. Sie ist als Relief zweimal an den gegenüberliegenden Flanken angebracht. Die Christusköpfe finden sich außerdem an den sechs Bügeln der Krone als Glockenverzierung.
Die Reparaturen der Gloriosa
Die „Gloriosa“ sprang am 24. Dezember 1984 beim Einläuten des Weihnachtsfestes. Von Hans Lachenmeyer und Sohn Thomas wurde sie in 1985 Jahren im Turm mit 60 Kilogramm Bronze geschweißt. Etwa 70 Zentimeter waren die geschweißte Risslänge bei maximal 19 Zentimeter Wandstärke. In 1899 Jahren war die Glocke in gutem Glauben um 90 Grad gedreht worden, deshalb war der Riss entstanden. Ein überdimensionierter Klöppel wurde in 1927 Jahren eingehängt. Es trug zum Schaden von 1984 Jahren bei.
Aus dem Turm mussten zur Durchführung dieser Arbeiten sämtliche Holzteile ausgebaut werden. Im Turm wurde ein transportabler Ofen montiert. Die Glocke wurde am 8. Dezember 1985 wieder geläutet. Sie wurde am 8. Dezember 2004 zum ersten Mal nach der Reparatur wieder geläutet. Bei über sechs Minuten liegt jetzt ihre Abklingdauer.
Die "Gloriosa" wurde mit einem 366 Kilogramm schweren Klöppel im März 2006 ausgestattet.
Die Ausstattung des Erfurter Doms
Glasfenster im Hochchor
Einen spätgotischen Glasgemäldezyklus zeigen die 18,6 m hohen und bis 2,60 m breiten vierbahnigen Maßwerkfenster im Chor. Man zählt dieses Glasfenster zu den größten seiner Art in Deutschland. Er wurde von etwa 1370 bis um 1420 geschaffen. Noch fast vollständig sind 13 der 15 Fenster mittelalterlich erhalten. Etwa 1100 von den einzelnen Scheiben sind 895 mittelalterlich. Die Domfenster erfolgten im Laufe der Jahrhunderte häufige Restaurierungen.
Chorgestühl
Neben den Fenstern besitzt der Chor auch noch seine weitgehend originale Raumausstattung. Die 89 Sitze des Chorgestühls verteilen sich auf zwei Doppelreihen von 17,5 Meter Länge. Sie sind links und rechts an den westlichen Wänden. Aus Eichenholz sind die Sitze. Das besten erhaltene mittelalterliche und eines der umfangreichsten Gestühle in Deutschland ist das Erfurter Chorgestühl.
Das Holz für das Chorgestühl wurde im Jahr 1329 geschlagen. Er wurde wohl bald darauf auch bearbeitet. Die Ergänzungen erfolgten in 1829/1830 und 1900 Jahren vor allem im Bereich der Baldachine. Etwa 36 der 50 Frauenfigürchen der Zwischenbacken und andere Details wurden ersetzt.
Hochaltar
Zwischen 1697 und 1707 Jahren wurde der 16,5 m hohe und 13 m breite barocke Hochaltar angefertigt. Es wurde wohl anstelle eines großen gotischen Flügelaltars aufgestellt. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurde er restauriert. Eine inschriftliche Datierung auf 1697 Jahre trägt das Tabernakel. In 1706 Jahren wurde sie nach der chronikalischen Überlieferung aufgestellt. Der Holzbildhauer Johann Andreas Gröber ist der Meister des Altars. Er hat von 1671 Jahren bis zu seinem Tod in eichsfeldischen Heiligenstadt gelebt. Im Zusammenhang mit der Gegenreformation erfolgte die Ausstellung. Sie ist als Zeichen der Herrschaft des Mainzer Erzbischofs in Erfurt zu verstehen.
Glasfenster im Kirchenschiff
Aus den 1860er Jahren wurden die Farbglasfenster des Langhauses durch Luftminen- und Sprengbomben-Detonationen in der Nähe des Doms zerstört. Dazu gehört auch das „Kaiserfenster“, das gegenüber dem Haupteingang ist. Durch provisorische Fenster wurden sie zunächst ersetzt.
Charles Crodel schuf die Ergänzungsfenster 14 und 15. Er führte auch die Bildthemen im Kirchenschiff weiter. In der Art eines Pentychon wurde Crodels fünfteiliger Glasfensterzyklus gebildet. Eine den gesamten Kirchenraum umgreifende Glasarchitektur bildet den fünfteiligen Glasfensterzyklus der neun Chorfenster zusammen. Das sind:
Im Süden: Elisabethfenster, Fünf Freuden Mariae und Offenbarungsfenster;
Im Westen: Musik- oder Cäcilienfenster;
Im Norden: Heilig-Kreuz-Fenster.
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